25.10.22 Das Forum für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Ein besonderer Tag für ehrenamtlich Engagierte in Baden-Baden.

Plattform bieten, Netzwerke schaffen und den Fokus auf das Ehrenamt legen. Das waren die Ziele des Forums für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, das Nussbaum Medien am 14. Oktober in Baden-Baden veranstaltet hat. Spannende Diskussionsrunden, informative Workshops und der Austausch auf dem Marktplatz des Engagements brachten über den Tag mehr als 1.000 Vertreter verschiedenster Vereine und Organisationen des Ehrenamts aus ganz Baden-Württemberg miteinander ins Gespräch. Schirmherrin der Veranstaltung war Deutschlands ehemalige Bildungsministerin Annette Schavan. Eingebettet war die Veranstaltung in einen eindrucksvollen künstlerischen Rahmen. 

In seiner Begrüßung betonte Initiator Klaus Nussbaum seine Überzeugung, dass eine Gesellschaft ohne Ehrenamt nicht funktionieren könne. Dieses Engagement unterstütze Menschen in allen Lebensbereichen und Lebensphasen. „Ehrenamt ist gelebte Solidarität“, unterstrich Klaus Nussbaum. Um es zu stärken, sei es notwendig, die Freiwilligen und Ehrenamtlichen zu unterstützen, zu vernetzen und für die Gesellschaft sichtbar zu machen. Dazu soll das Forum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen. Klaus Nussbaums Aufruf: „Lassen Sie uns gemeinsam an einer besseren Welt arbeiten!“ 

Das anschließende Symposium, moderiert von Evelin König, stieß bei den Teilnehmenden auf Begeisterung. „Man merkt, in dieser Veranstaltung steckt viel Liebe zum Detail“, berichtete eine Ehrenamtliche aus Heidelberg. 

Prof. Monika Grütter, MdB, rückte in ihrer Keynote die Bedeutung der Kultur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Vordergrund. Kultur an sich sei Ausdruck von Humanität, so Grütters. Auch in den drei folgenden Diskussionsrunden wurde die Dringlichkeit des Themas Zusammenhalt deutlich: „Man kann es nicht in Worte fassen, dass eigentlich alle spüren, dass sich in der Gesellschaft etwas negativ verändert hat, dass alle an sich denken und nicht an das wir“, merkte Heinz Janalik, Ehrenpräsident des Badischen Sportbundes Nord, an. Für den Zusammenhalt sei es notwendig, wieder „die Verbindung zwischen dem Ich und dem Wir” zu schaffen. Menschen müssten, um sich zu engagieren, mit „Herz, Kopf und Hand “ dabei sein. Dafür benötige es den Austausch untereinander, die Motivation, „Orte des Zusammenhalts“, aber auch den angemessenen Dank derer, die vom Ehrenamt profitieren. Hierin waren sich die Diskutierenden weitgehend einig. 

Der Marktplatz des Engagements ermöglichte es zahlreichen Initiativen, sich und ihr Engagement vorzustellen. Die Auswahl der anwesenden Organisationen zeigte dabei, in wie vielen gesellschaftlichen Bereichen sich Ehrenamtliche einbringen. Der Schutz unserer Wälder, die Förderung benachteiligter Kinder oder die Stärkung von Medienkompetenz und Demokratie – egal welches Herzensthema eine Organisation verfolgte, das Forum bot ihnen an insgesamt 21 Marktständen eine Plattform. 

Vier Workshops zu Themen wie zum Beispiel zu Berufsgenossenschaften und Bürgerbeteiligung mit ausgewählten Referierenden zeigten, wie viel Menschen bewegen können, wenn sie gemeinsam an einem Ziel festhalten. Die Referentin Kira Hoffmann vom Bürger:innenrat Klima Freiburg etwa bezeichnete ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Möglichkeit, echte Gemeinschaft zu erleben. „Es ist schön, alle Bevölkerungsschichten zu erreichen“, freute sie sich. 

Zwischen den einzelnen Programmpunkten konnten die Gäste beim Mittagessen oder bei Kaffee und Kuchen miteinander in Kontakt treten und sich vernetzen. Die Teilnehmenden zeigten sich in Gesprächen vom Ablauf und Inhalt der Veranstaltung begeistert: „Organisation und Information sind top“, urteilte eine Besucherin. 

Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete das Abendkonzert „Sans Frontières – Grenzenlos für Frieden und Freiheit“ mit Musikern der Hochschule für Musik Karlsruhe. Die Bühnenshow samt verschiedener Performances und Bildschirmprojektion wurde konzipiert vom Künstler Enno-Ilka Uhde. Zwischendurch erfolgten kurze Beiträge von Schauspieler und Tatort-Kommissar Richy Müller, der sprachlich mit den Texten der interpretierten Lieder spielte. Für die Veranstaltung war zudem das ukrainische Tanzensemble Pannochka eigens aus Lviv angereist. 

In einem Grußwort zu Beginn des Konzerts betonte Schirmherrin Annette Schavan die besondere Bedeutung von Musik für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Musik ist die Sprache, die über alle Grenzen hinweg verstanden wird.“ 

„Der ganze Tag hat mich sehr bewegt. Die große Resonanz zeigt, wie sehr unsere Gesellschaft von einem stabilen Fundament des gemeinsamen Miteinanders profitiert. Das wollen wir künftig noch viel mehr stärken und fördern!“, so Klaus Nussbaum in seinem abschließenden Rückblick und Ausblick. 

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